Demenzkranke möchten respektiert und gemocht werden - wie wir selbst auch!
In der Zeitschrift Chrismon, Ausgabe Nr. 2 / 2015, erschien eine sehr sensibele und lesenwerte Reportage über die individuelle Alltagsbewätigung von Demenzkranken.
Der Internist und Psychiater Prof. Dr. Joachim Bauer von der Uniklinik Freiburg hat in einem sich dieser Reportage anschließenden Interview auf Nebenwirkungen und übertrieben positiv dargestellte Effekte von Alzheimer-Medikamenten hingewiesen! Pharmaindustrie und viele Ärzte würden behaupten, dass einige Mittel den fortschreitetenden Krankeitsverlauf bei einer Demenz um etwa sechs Monate verzögern könnten. Aufgrund eigener Beobachtungen an Patienten, falle es ihm allerdings schwer, an diesen Effekt zu glauben.
Demenzkranke brauchten vielmehr Zuwendung, wünschten sich Freundschaft und einen respektvollen Umgang ohne Bevormundung! Lesen Sie bitte das gesamte Interview unter dem nachfolgenden Link:
http://chrismon.evangelisch.de/artikel/2015/zuwendung-ohne-bevormundung-30837
Es stellt sich an dieser Stelle die Frage, warum im Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (G-Ba), in welchem festgelegt wird, welche Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden müssen, die Demenz-Medikamente (wie z. B. Aricept, Axura, Reminyl, Exelon, Ebixa) weiterhin zur Behandlung zugelassen werden, obwohl doch ein therapeutischer Effekt bei diesen teueren Präparaten kaum nachweisbar ist?
Man könnte es auch auch anders formulieren: Warum werden hier enorme Summen aus den Versichertenbeiträgen für (nahezu) unwirksame Medikamente verpulvert, während sich Krankenkassen und Ärzte wenig darum kümmern, dass die direkt am Menschen arbeitenden Berufe in ausreichender Anzahl vorhanden und angemessen vergütet sind?